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Theaterprojekt Zukunft

Leitung und Regie: Pina Bucci

 

 

 

 

Pina Bucci hat im Jahr 2000 mit den Teilnehmern ihres Theater-Seminars die Theatergruppe “Theaterprojekt Zukunft” entwickelt.

Horb a.N., Kloster

Das Wandertheater "Ankommen in Horb"

hat in Zusammenarbeit mit der Kulturbrücke Horb den

Amalie und Theo Pinkus Kulturpreis 2015 gewonnen!

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Horb. Wie war das damals, als man als Fremder, als Ausländer an den Neckar kam? Vom Ankommen in Horb soll der Open-Air-Theatersommer erzählen. Und damit das Projekt gelingt, braucht es nicht nur Muße, sondern vor allem Mitwirkende.

 

Der Gedanke, Horbs Multi-Kulturalität künstlerisch aufzuarbeiten, ist nicht neu. Bereits bei der Kulturkonferenz vor einigen Jahren war unter vielen Projektideen auch die eines Theaterstücks entstanden. In einer gemeinsamen Produktion der Kulturbrücke und der Theatergruppe des Projekts Zukunft soll aus der Idee nun Wirklichkeit werden.

 

"Kultur als Bereicherung und nicht als Gefahr"

Theatergruppe Projekt Zukunft

Wie die Geschichte aussehen wird, haben Pina Bucci, Regisseurin der Theatergruppe, und Gisela Höpfer, Ehrenamtsbeauftragte der Stadt Horb, schon im Kopf: Ein Wandertheater soll es geben. Beginnend am Bahnhof – dem Ort des Ankommens schlechthin – dann weiter in verschiedenen Szenen über Neckarwiese, Markthalle und schließlich den Berg hinauf. Das Finale ist auf dem Marktplatz geplant, wo die vielen Kulturen aus Horbs Gesellschaft zusammentreffen und das miteinander feiern. "Kultur als Bereicherung, und nicht als Gefahr", erklärt Pina Bucci.

 

Gemeinsam mit Gisela Höpfer erläutert sie einer Gruppe interessierter Mitwirkender bei einer Ideenrunde im Horber Kloster das Konzept. Noch sind es vorwiegend Darsteller der Theatergruppe, die sich um die Regisseurin versammelt haben. Doch in der nahen Zukunft wollen Höpfer und Bucci noch viele weitere Interessierte gewinnen – vor allem auch Bürger mit ausländischen Wurzeln.

 

Einer von ihnen, der sich noch gut erinnert, wie es war, als er als junger Gastarbeiter in den siebziger Jahren nach Horb kam, ist Ali Polat: "Ich hatte Glück in Horb. In anderen Regionen sind die Leute schwerer dran gewesen." Wer sich Mühe gab, etwas leistete, wurde angenommen, sagt der 66-Jährige. Er unterstützt das Projekt mit Anekdoten, Gedanken, Erfahrungen und möchte andere ermuntern, es ihm gleichzutun: "Viele könnten davon erzählen."

 

Jene Geschichten werden das Gerüst bilden, aus dem Pina Bucci und die Darsteller dann die Handlung entwickeln. "Das Stück soll keine Bewertung sein, sondern erzählen. Die Gefühle und Situationen schildern, sodass das Publikum mitfühlen kann", erklärt Bucci. Sie will daher auch explizit Menschen ohne Theatererfahrung zur Teilnahme ermuntern. "Ich könnte die Rollen alle mit Schauspielern besetzen – aber das wäre nicht authentisch."

 

Eine der Rollen, für die ein Mitwirkender gesucht wird, ist beispielsweise die eines Erzählers. Bucci stellt sich hierfür jemanden zwischen 30 und 40 Jahren vor, der im Stil von Rückblenden Tagebuchsequenzen seiner Eltern-Generation vorliest, die als Gastarbeiter in Horb ankamen.

 

Die Szenen dazwischen werden gefüllt mit verschiedenen Handlungssträngen, die das Leben der neuen, fremden Mitbürger schildern. Und auch für sie werden emsig Darsteller gesucht.

 

Mit den Probearbeiten möchte Regisseurin Pina Bucci rasch beginnen, denn der Premierentermin steht schon fest: Am 11. Juli soll die erste Theaterwanderung stattfinden, die zweite am 26. Juli, weitere Termine sind im September geplant. Interessierte Mitbürger aller Nationalitäten sind daher eingeladen, am kommenden Montag um 20 Uhr bei der Probe im Kloster vorbeizuschauen. Dann probt dort die Theatergruppe. "Keine Scheu, einfach herkommen", ermuntern die Mitglieder der Truppe. Bühnenkenntnisse werden nicht benötigt. "Wir suchen einfach Leute, die ihre Geschichte erzählen wollen und Lust haben, das mit uns zu spielen", erklärt Gisela Höpfer. Und wer sich gar nicht ins Rampenlicht traut, ist auch als Helfer im Hintergrund willkommen, denn für Organisation, Technik und ähnliches werden ebenfalls noch Unterstützer gesucht.

 

Immerhin sind in Horb Bürger aus 80 Nationen beheimatet. Ohnehin ist Multi-Kulturalität schon längst ein städtisches Charakteristikum – der erste türkische Kulturverein hat 2012 sein 40-jähriges Bestehen gefeiert. Diesem gesellschaftlichen Reichtum soll nun im Sommertheater Rechnung getragen werden, denn Gisela Höpfer sieht in dem Theaterprojekt auch eine große Chance, die verschiedenen Kulturen Horbs weiter zusammenzubringen. "Menschen, die hierhergekommen sind, haben hier eine Plattform, um mitzumachen."

Auszug aus dem Schwarzwälder Boten vom 21.01.2014, Artikel von Tina Eberhardt

 

Weitere Informationen: Interessierte können montags – außer in den Schulferien – um 20 Uhr zu den Theaterproben ins Kloster kommen. Für Fragen stehen außerdem Gisela Höpfer, Telefon 07451/90 11 42, E-Mail g-hoepfer@horb.de, sowie Pina Bucci, Telefon 07451/622118, E-Mail info@pina-bucci-teatro.com, zur Verfügung.